Ostseekooperation

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Begegnungen der Jugend im Ostseeraum

Projektkurs 13.2 Ostseekooperation


Inhalt

1. Einleitung
2. Institutioneller Rahmen
3. Ostseejugendbüro

3.1 Geschichte

3.2 Arbeit

3.3 Ziele

4. Das Ostsee-Jugendforum
5. Förderungen
5.1 Landesebene

5.2 Bundesebene

5.3 Europaebene

5.4 Stiftungen


1. Einleitung

Als wir das Thema" Jugendaustausch im Ostseeraum" wählten, hatten wir zunächst keine Vorstellung, welche Möglichkeiten für Interessenten bestehen. Doch nach einem Gespräch mit Dr. John Goss, Mitarbeiter im Ostseejugendbüro, und die Beschaffung von Materialien erhielten wir Kenntnisse über die Jugendarbeit, Jugendaustausche, Förderungen und die Rolle des Ostseejugendüros bei den organisatorischen Fragen. Leider mußten wir feststellen, daß sich die Informationsbeschaffung zum gewählten Thema als schwierig erwies. So konnte uns zum einen das Internet nur oberflächliche und allgemeine Aussagen liefern und zum anderen war das Ministerium für Jugend etc. Nicht in der Lage uns zu informieren, da sich die zwei Sachbearbeiterinnen im Urlaub befanden, außerdem werden dort über Jugendaustausch keine Statistiken geführt, wie man uns mitteilte. Dennoch waren wir letztendlich in der Lage diesen Bericht über Jugendaustausch im Ostseeraum anzufertigen, gestützt auf die Informationen des Ostseejugendbüros, welche nach eigenen Angaben am detailliertesten sind. Aufgrund der Komplexität des Themas in Relation zur vorhandenen Zeit kann dieses Werk selbstverständlich nur einen ersten Einblick liefern.


2. Institutioneller Rahmen

Das Ostseejugendbüro ist eine Einrichtung des Landesjugendringes, daher soll im Folgenden kurz der Aufbau dieser Organisation dargestellt werden. Im Landesjugendring sind zum einen die Kreisjugendringe zusammengefaßt und zum anderen Jugendverbände. Das Ostseejugendbüro nimmt Kontakt zu anderen Jugendorganisationen, auch Jugendringen, im Ostseeraum auf oder übermittelt Adressen.


3. Ostseejugendbüro

3.1 Geschichte

Im Jahr 1989 fand in Scharbeutz die erste Ostsee-Jugendkonferenz statt, an der mehr als 30 Vertreterinnen von Jugendorganisationen der Ostseeregion teilnahmen. Da diese Konferenz nur einmal im Jahr zusammenkommt entstand die Idee, eine Einrichtung zu schaffen, weiche die Ostseeregion durch konkrete Arbeit in den Zwischenzeiten verbindet. Da Schleswig- Holstein eine Brückenstellung zwischen Nord- und Mitteleuropa einnimmt, wurde es auf Initiative von Jugendverbänden als Standort des Ostseejugendbüros bestimmt. So wurde dann im Februar 1990 das Ostseejugendbüro eingerichtet mit der Vorstellung des Zusammenwachsens der Ostseeregion.

3.2 Arbeit

Die Arbeit des Büros besteht im wesentlichen darin, Informationen zu sammeln und zu vermittelt. So verfügt das Büro über eine komplexe Sammlung jugendrelevanter Themen des Ostseeraumes, die bei bedarf erfragt werden können von Jugendorganisationen. Es handelt sich um eine nicht kommerzielle Agentur, die die Reiselust und das Interesse junger Leute an Maßnahmen des Jugendaustausches und der Jugendkontakte fördert. Die Einrichtung bietet Informationen zu nicht kommerziellen Reisearten für Interessierte an Kultur und Geschichte eines Landes. Obwohl auch individuelle Nachfragen beantwortet werden, konzentriert sich die Arbeit jedoch auf Maßnahmen der Jugendarbeit, also Jugendgruppen. Das Ostseejugendbüro, verfügt über Informationen von "interrail" und Austauschprogrammen. Außerdem vermittelt es Adressen von bezahlbaren Unterkunftsmöglichkeiten und Partnerorganisationen. Viermal im Jahr erscheint die Zeitschrift "Ostsee- Jugendinformation" in deutsch und englisch. Sie ist ein Informationspool und eine Kontaktbörse. Ebenso befindet sich in ihr ein Diskussionsforum für alle Fragen, die die internationale Jugendarbeit im Ostseeraum betreffen. Die Verteilung der 1000 Exemplare erfolgt kostenlos an Jugendorganisationen und -gruppen.

3.3 Ziele

Die Zielsetzung besteht darin durch die Vermittlung von außerschulischen Austauschen den Aufbau und die Erweiterung von Jugendkontakten der Ostseestaaten zu stärken. In Zukunft soll die Pflege alter Kontakte sowie die Beratung von Organisationen Priorität haben. Es soll auf breiter Basis bei Jugendlichen die gemeinsame Identität und das gemeinsame Denken aufgezeigt werden. Obwohl das Büro nicht Instrument für Interessenvertretung Jugendlicher sein möchte, wird dennoch auch in Zukunft über Nachbarländer im Ostseeraum informiert werden. Europäische jugendpolitische Informationen werden ebenfalls an Interessierte weitergegeben.


4. Das Ostsee- Jugendforum

Das 1994 gegründete Ostsee- Jugendforum ist die Basis für die Planung bi- und multilateraler Zusammenarbeit zwischen den um die Ostsee gelegenen Jugendringen. Die nationalen Landesjugendringe der Länder Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Finnland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Rußland sind Mitglieder dieses Forums. Die dazugehörige Sekretäriatsleistung die in der Kontaktaufnahme besteht, wird jährlich abwechselnd von den Mitgliedsorganisationen erbracht.

Das Ostsee- Jugendforum hat folgende Zielsetzung:

  • Erweiterung der Jugendmobilität im Ostseeraum
  • Optimierung der Kooperation zwischen nationalen Jugendringen und anderen Jugendorganisationen
  • Situationsverbesserung der Jugend im Ostseeraum
  • vertiefende Interessenvertretung der Jugendarbeit
  • Einbettung der Jugendthematik in weitere Bereiche der Ostseekooperation

Sowohl die regionale als auch die Kooperation der Regierungsstellen untereinander wird vom Forum unterstützt.

Im Mai 1997 fand in Helsinki die Konferenz über Ostseekooperation auf dem Gebiet der Jugend statt, bei der das Ostsee-Jugendforum ebenfalls mitwirkte. Der nordische Ministerrat und die nordischen Jugendringe kooperieren einen nordischen Jugendkomittee.

Die dem Visby-Gipfel folgende Konferenz hat im Hinblick auf die Vision eines neuen Europas die Wichtigkeit der Ostseeregion demonstriert. Auf Initiative der Konferenz wurde dann vom 5.-6. Juni 1998 in Visby eine Ostsee-Jugendministerkonferenz abgehalten, um gemeinsam einen Aktionsplan für stärkere regionale Zusammenarbeit zu entwerfen. Das Ostsee-Jugendforum, weiches auch bei dieser Konferenz agierte, hat auch die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung verbessert, zum einen durch das Ostsee-Jugendbüro in Kiel, zum anderen über Internet, um der folgenden Zielsetzung näher zu kommen:

  • Brücke zwischen den unterschiedlichen kulturellen Identitäten der Länder
  • Chancengleichheit der beteiligten Länder
  • unabhängige Interessenvertretung
  • unbürokratische Organisation

 
Jugendbegegnungen im Ostseeraum

Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt der Internationale Jugendaustausch- und Besucherdienst der BRD e. V.(IJAB) bi- und multilaterale Fachprogramme für Jugendarbeitsakteure und multinationale Tagungen durch. Die Offentlichkeitsarbeit, die Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit und die jeweilige Interessenvertretung stellen die weiteren Arbeitsfelder dar.

Durch Kontaktierung von Jugendverbänden und -organisationen wird die Jugendarbeit besonders hinsichtlich politischer, kultureller und internationaler Aspekte vom oben genannten Bundesministerium gefördert, wenngleich es selbst kein Programmveranstalter ist.

 
Programmarten:

  • Jugendwochen: gleichaltrige Jugendliche erfahren auf kultureller, sozialer und sportlicher Basis die Identität des jeweiligen Austauschpartners
  • Workcamps
  • Sozialdienst
  • Umweitschutzprojekte
  • Seminare
  • Musiktreffen
  • Werkkurse
  • Sporttreffen
  • Studienreisen
  • Wanderungen
  • Ferientreffen
  • Sprachkurse

Zu erwähnen sei hier das deutsch-polnische Jugendwerk, weiches die Intention besitzt, den bestehenden Jugendaustausch zu vertiefen und die Zusammenarbeit zu optimieren.


5. Förderungen

5.1 Landesebene

Die Förderung Internationaler Jugendbegegnungen aus Landesmitteln orientiert sich an den Richtlinien des Kinder-und Jugendplanes des Bundes. Als Voraussetzung für die Förderung ist folgendes zu beachten: Es muß eine ausländische Partnergruppe vorhanden sein, mit der ein längerfristiger Austausch gepflegt bzw. Angestrebt wird. Das Prinzip der Gegenseitigkeit, bezogen auf die Programmart, die Zahl der Begegnungen im In- und Ausland, die Zahl der Teilnehmerinnen sowie die Finanzierungsregelungen sollten soweit wie möglich verwirklicht werden. Die Teilnehmerinnen müssen in geeigneter Form auf das Treffen vorbereitet werden. Für die Versicherung ist zu sorgen. Die Teilnehmerinnen aus der BRD sollten nicht älter als 27 und nicht jünger als 12 Jahre sein. Die Dauer der Begegnung soll mindestens 5 Tage ( ohne An- und Abreisetag ) betragen. Die Förderung aus Landesmitteln erstreckt sich in der Regel auf höchstens 2 Wochen. Landeszuschüsse für Begegnungen im Inland oder Ausland werden nur in Verbindung mit kommunalen Mitteln gewährt. Nicht gefördert werden berufsbildende Praktika, allgemeine Bildungs- und Studienreisen, Schulprogramme, Sportwettkämpfe und Musik- und Theaterreisen ohne Konzepte für eine internationale Begegnung von Jugendlichen. Internationale Jugendbegegnungen, die durch Bundesmittel gefördert werden erhalten keine finanzielle Unterstützung des Landes. Zahlen: Bei einer Inlandsbegegnung können 5 DM pro Tag für die ausländischen Teilnehmer beantragt werden. Die Fahrtkostenzuschüsse in die meisten Länder betragen 75% des Fahrpreises.

5.2 Bundesebene

Für Maßnahmen in Deutschland können Zuwendungen zu den Aufenthalts- und Programmkosten der Teilnehmerinnen aus Deutschland und aus dem Ausland gegeben werden. Bei Maßnahmen im Ausland können Zugaben zu den Fahrtkosten der Teilnehmerinnen beantragt werden.

Sätze der Festbetragsfinanzierung internationaler Maßnahmen:

Tagessatz für Veranstaltungen in D

Bilaterale Jugendbegegnungen zwischen Jugendgruppen aus D und Ausland 20 DM  75%
Jugendgemeinschafts- und -sozialdienste; Seminare, Veranstaltungen mit gemeinsamen Arbeitsprogramm 30 DM  75%
Multilaterale Jugendbegegnungen Fahrtkostenzuschuß 30 DM  75%

Für den An- und Abreisetag kann je ein voller Tagessatz abgerechnet werden. Bei Veranstaltungen im Ausland dürfen die Zuwendungen 700 DM pro Teilnehmer nicht übersteigen.

5.3 Europaebene

Jugend für Europa ist der Name des Programmes, weiches im folgenden aufgezeigt wird.

Die Ziele der Jugendarbeit in Europa sind die fachlichen Kenntnisse zu erhöhen, die Kontakte und Erfahrungen zu steigern, die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und zu vertiefen, um das Kommunikationsvermögen zu stärken, und Einblick in europäische Zusammenhänge zu ermöglichen.

Die Arbeit erfolgt über grenzüberschreitende Kontakt- und Kooperationsnetze. So wird der Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen Bildungs- und Jugendstrukturen erleichtert und die langfristige Zusammenarbeit gefördert. Das Förderprogramm bezieht auch Schulen mit ein, um multilaterale Partnerschaften zu bilden und so die europäische Dimension im Unterricht zu verstärken und den Schulaustausch zu verbessern.

Das spezielle Ziel des Förderprogrammes"Jugend für Europa" ist die Verbesserung, Entwicklung und Diversifizierung von Jugendaustauschmaßnahmen in der Gemeinschaft. Die Zielgruppe sind junge Leute zwischen 15 und 25 Jahren, die in einem Jugendverband organisiert sind und Organisatoren von Austauschprogrammen.

Zur Verwirklichung der Ziele gibt es 5 verschiedene Aktionen:

  • Aktion A: innergemeinschaftliche Maßnahmen, die Jugendliche unmittelbar einbeziehen; Jugendinitiativprojekte mit Gemeinschaftsdimension
  • Aktion B: Unterstützung für Jugendbetreuer, unmittelbar mit Jugendarbeit betraut
  • Aktion C: Zusammenarbeit von Mitgliedsstaaten, z.B. Studienbesuche, Seminare, Praktika
  • Aktion D: Austauschmaßnahmen mit Drittländern, wenn mindestens zwei Mitgliedsländer beteiligt sind; Aktivitäten für Jugendbetreuer
  • Aktion E: Information von Jugendlichen und Forschungstätigkeiten im Jugendbereich

5.4 Stiftungen

Zusätzlich zu den staatlichen Finanzierungen gibt es auch noch solche privater Art in Form von Stiftungen. Im folgenden wird die Stiftung West-Ostliche Begegnungen beschrieben.

Diese Stiftung wurde am 14.4.1994 errichtet. Das Stiftungsvermögen stammt aus dem Restvermögen der ehemaligen Gesellschaft für Deutsch-Russische Freundschaft. Die finanzielle Förderung von Maßnahmen und Projekten erfolgt durch Zinserträge dieses Vermögens und Spenden. Die Mitglieder des Vorstandes und des Kuratoriums sind ehrenamtlich tätig. Der Stiftungszweck besteht in der Förderung der Völkerverständigung und des Friedens durch Vertiefung und Ausweitung der Kontakte zwischen den Menschen Deutschlands, der ehemaligen Sowjetunion und dem Baltikum. Gefördert werden Vorhaben zur kulturellen, sozialen, humanitären und jugendpflegerischen Zusammenarbeit sowie Begegnungen zum Informationsaustausch und der Austausch von Schülern, Studenten, Jungen Berufstätigen und anderen Jugendlichen zur Sprachaus- und fortbildung.


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(c) in 1999 by Projektkurs "Ostseekooperation" Max-Planck-Schule Kiel / Stephan Ramdohr
Last Update: 24 April 1999